Erfahre, wann und warum ein MRI durchgeführt werden sollte. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten MRI-Untersuchungen, welche Krankheiten erkannt werden können und wie sie zur präventiven Gesundheitsvorsorge beitragen.

In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Gesundheit unser wertvollstes Gut ist, bietet die Magnetresonanztomographie (MRI) eine fortschrittliche Möglichkeit, einen proaktiven Ansatz in der persönlichen Gesundheitsvorsorge zu verfolgen. Mit der Fähigkeit, eine Vielzahl an Erkrankungen verschiedenster Gewebe und Organe zu erkennen, ist ein MRI nicht nur ein Schritt zur Diagnose; es ist ein Schritt zur Sicherheit.

Die frühzeitige Erkennung im Rahmen einer MRI-Untersuchung kann bei vielen Erkrankungen einen entscheidenden Beitrag zur einer Verbesserung der langfristigen Prognose und des Krankheitsverlaufes liefern.

Wie funktioniert ein MRI?

Das MRI (Magnetresonanztomografie, engl. Magnetic Resonance Imaging) ist ein bildgebendes Verfahren, das auf der Nutzung von Radiowellen und einem starken, statischen Magnetfeld basiert. Das externe Magnetfeld richtet dabei die Wasserstoffatome im Körper aus, wodurch mithilfe der Radiowellen Schichtbilder erzeugt werden können.

Das empfangene Signal aus dem Körperinneren wird dabei in ein Bild umgewandelt – je nach Gewebeart entsteht ein helles oder unterschiedliches Signal, das wichtige Rückschlüsse auf krankhafte Veränderungen erlaubt.

Im Gegensatz zu anderen bildgebenden Verfahren, wie dem klassischen Rötngen oder der Computertomographie (CT), kommt es beim MRI zu keiner Strahlenbelastung. Besonders die Weichteile, Gelenke und das zentrale Nervensystem lassen sich mit dieser Untersuchungsmethode hervorragend darstellen.

Im Folgenden geben wir dir einen Überblick über die wichtigsten MRI-Untersuchungen – gegliedert nach Körperregionen – und erklären, welche Krankheiten oder Veränderungen darin erkannt werden können.

MRI des Kopfes

Je nach Fragestellung wird die MRI-Untersuchung individuell mit dem behandelnden Arzt abgestimmt. In der Regel geht ihr eine klinische Untersuchung voraus, die dabei hilft, den geeigneten Bereich gezielt zu analysieren.

Anhand von MRT-Bildern des Kopfes lassen sich Tumore, Gefässveränderungen oder entzündliche Prozesse präzise darstellen. Auch bei Kopfschmerzen, Schwindel oder Druckgefühl oder bei bereits bestehendem Verdacht auf bestimmte Erkrankungen kann ein MRI durchgeführt werden. Hierzu zählen unter anderem:

  • Tumore und Fehlbildungen des Kopfes
  • Ausschluss von Metastasen
  • Durchblutungsstörungen, z. B. durch Gefässverengungen im Gehirn
  • Krankhafte Gefässerweiterungen (Aneurysma)
  • Entzündliche Erkrankungen des Gehirns (z. B. Multiple Sklerose)
  • Degenerative Erkrankungen des Gehirns (z. B. Alzheimer)
  • Entzündliche Erkrankungen der Hirnhaut (Meningitis)
  • Zustand nach Kopfverletzung und Unfallspätfolgen (Schädelhirntrauma)
  • Kindliche Entwicklungsstörungen bzw. Missbildungen des Gehirns
  • Epilepsie

Zusätzliche Symptome, die ein MRT erforderlich machen können: Schwindelgefühl, Tinnitus, Veränderungen in der Sprache oder im Sehvermögen, plötzliche Gedächtnisverluste oder Persönlichkeitsveränderungen.

Aneurysma MRI
Links: Aneurysma im MRI; Mitte: Angiografie; Rechts: MRI nach Behandlung des Aneurysmas; Quelle

MRI der weiblichen Brust

Eine MRI-Mammographie eignet sich für Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko oder Brustkrebsverdacht. Das MRI wird in Bauchlage durchgeführt. Eine MRI-Untersuchung der Brust kommt zum Einsatz, wenn bei der Mammographie oder einem Brustultraschall kein eindeutiger Befund gestellt werden kann, z. B.

  • Wenn eine Biopsie (Gewebsentnahme) nicht möglich ist
  • Bei Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe
  • Zur Kontrolle der Tumorentwicklung unter Therapie
  • Unterscheidung zwischen Narbengewebe nach einer Brustoperation und einem neu aufgetretenen Tumor (Rezidiv)
  • Untersuchung von Frauen mit Brustimplantaten
  • Vorliegen bestimmter genetischer Risikofaktoren (z.B. BRCA-Mutation)

Zusätzliche Symptome, die ein MRT erforderlich machen können: Unerklärliche Veränderungen in der Brustgrösse oder -form, Einziehungen der Haut, Veränderungen der Brustwarze oder ungewöhnliche Flüssigkeitsabsonderungen.

Brustkrebs im MRI
Invasives duktales Karzinom (IDC), die häufigsten Form von Brustkrebs, im MRI. Quelle

MRI der Wirbelsäule

Je nach betroffener Region kann ein MRT der Halswirbelsäule (HWS), Brustwirbelsäule (BWS) oder der Lendenwirbel (LWS) durchgeführt werden. Auch ein MRT aller drei Bereiche gleichzeitig ist möglich. Bei einem MRT der Wirbelsäule können Veränderungen an der Wirbelsäule, den Bandscheiben sowie am Rückenmark festgestellt werden. Dazu gehören:

  • Bandscheibenvorfall/ Bandscheibenvorwölbung
  • Degenerative Bandscheibenveränderungen
  • Einengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose)
  • Wirbelinstabilität bzw. Wirbelgleiten
  • Verschleiss von Wirbelgelenken (Arthrose)
  • Wirbelkörperfrakturen
  • Rückenmarksverletzungen
  • Metastasen und/oder Tumore der knöchernen Wirbelsäule, des Rückenmarks bzw. der Rückenmarksnerven sowie des Rückenmarkanales oder des Weichteilgewebes
  • Entzündungen der Wirbelkörper (z.B. Morbus Bechterew, Spondylodiszitis), der Bandscheiben sowie des Rückenmarks (z. B. Multiple Sklerose), sowie des Weichteilgewebes

Zusätzliche Symptome, die ein MRT erforderlich machen können: Anhaltende Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle oder Schwäche in Armen oder Beinen, Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen, unerklärlicher Gewichtsverlust oder Fieber.

Bandscheibenvorfall im MRI; Quelle

MRI der Knochen, Gelenke und Weichgewebe

Ein MRI kann auch verwendet werden, um den Bewegungsapparat, konkret Knochen, Gelenke, Knorpel, Muskeln und Sehnen auf Verletzungen, strukturelle Anomalien oder andere Pathologien zu untersuchen. Zu den häufigsten Erkrankungen der Knochen und Gelenke gehören:

  • Gelenkverschleiss (Arthrose)
  • Tumore
  • entzündliche Erkrankungen
  • angeborene Anomalien
  • Durchblutungsstörung im Knochengewebe (Osteonekrose)

Zusätzliche Symptome, die ein MRT erforderlich machen können: Schmerzen in Gelenken oder Knochen, Schwellungen oder Steifigkeit in den Gelenken, eingeschränkte Beweglichkeit, unerklärliche Muskelschwäche.

Ein MRI wird bei Knochenbrüchen vor allem dann eingesetzt, wenn herkömmliche Röntgenaufnahmen keinen eindeutigen Befund liefern oder zusätzlich die umliegenden Weichteile beurteilt werden müssen (z. B. bei Stressfrakturen, Knochenmarködemen oder komplexen Gelenkverletzungen).

Erste Anzeichen Arthrose Knie MRI
Anzeichen von Arthrose im Knie; Quelle

MRI von Blutgefässen und Herz

Die MRT-Bildgebung der Blutgefässe (Angiographie) und des Herzens umfasst verschiedene Anwendungen wie die Untersuchung der Herzfunktion, die Diagnose von Herzfehlern und die Erkennung von Durchblutungsstörungen:

  • Beurteilung der Funktionsfähigkeit der Herzklappen: z.B. Verengungen (Stenosen) oder Undichtigkeiten (Insuffizienzen)
  • Erkennen von Entzündungen des Herzmuskels und des Herzbeutels (Myokarditis und Perimyokarditis)
  • Diagnostik und Beurteilung von genetischen und erworbenen Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien) wie z.B. der Hypertrophen Kardiomyopathie (HCM)
  • Beurteilung kardialer Speicherkrankheiten (z.B. Amyloidose und Sarkoidose)
  • Diagnostik und Beurteilung kardialer Tumoren (z.B. gutartige Myxome und bösartige Sarkome)
  • Diagnostik bei Herzinsuffizienz
  • Krankhafte Veränderungen der grossen Gefässe (z.B. Aortenaneurysma, Verschlüsse)

Zusätzliche Symptome, die ein MRT erforderlich machen können: Brustschmerzen, unregelmässiger Herzschlag, Kurzatmigkeit, Schwellungen in Beinen oder Füssen, Ermüdung oder Schwäche, die sich ohne ersichtlichen Grund entwickelt.

In diesem Video erfährst du, bei welchen Symptomen ein Herz-MRI sinnvoll sein kann:

MRI der inneren Organe

Bei einem Abdomen-MRT wird der Bauchraum untersucht und es können Erkrankungen im Bereich der Bauchorgane dargestellt werden. Hierzu zählen unter anderem:

  • Erkrankungen der Leber (Fettleber, Zirrhose)
  • Tumore der Nebennieren, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Milz, Harnleiter und der Blase
  • Vergrösserte Milz
  • Auffälligkeiten der Gallenblase oder der Gallenwege (z.B. Gallensteine)
  • Stauungsnieren
  • Niereninfektion
  • Nierensteine
  • Veränderungen der Gebärmutter (z.B. Myome, bösartige Tumore)
  • Veränderungen der Eierstöcke (z.B. Zysten, bösartige Tumore)
  • Endometriose
  • Zysten
  • Vergrösserte Lymphknoten
  • Veränderungen der grossen Bauchgefässe
  • Tumore des Magen-Darmtrakts
  • Prostatakarzinome

Zusätzliche Symptome, die ein MRT erforderlich machen können: Unerklärliche Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Veränderungen in den Stuhlgewohnheiten, unerklärlicher Gewichtsverlust, Gelbsucht oder Veränderungen im Urin- oder Stuhlfarbe.

Endometriose in der Blase; Quelle

Ganzkörper-MRI: Klarheit auf einen Blick

Ein MRI nutzt ein starkes Magnetfeld und Radiowellen, um hochauflösende Schnittbilder des Körperinneren zu erzeugen und dies ganz ohne Strahlenbelastung. Als modernes bildgebendes Verfahren kann es in nahezu jeder Körperregion wertvolle Hinweise liefern – sei es zur Diagnostik bestehender Beschwerden oder im Rahmen einer präventiven Gesundheitsuntersuchung.

Durch einen präventiven Ganzkörper-Check können wir viele Fragestellungen sicher und präzise beantworten. Vereinbare ganz einfach deinen Termin für einen Ganzkörper-Scan.

FAQ zu Gründen für ein MRI

Welche Gründe gibt es für ein MRT?

Ein MRT wird aus verschiedenen Gründen durchgeführt, insbesondere um Tumore, Krebs, Entzündungen und degenerative Erkrankungen zu erkennen. Es ist besonders hilfreich bei der Untersuchung des Gehirns, wie bei der Diagnose von Schlaganfällen, Tumoren oder Erkrankungen wie Alzheimer. Auch bei Wirbelsäulenproblemen, wie Bandscheibenvorfällen oder Frakturen, liefert das MRT wertvolle Informationen.

Das Verfahren wird häufig bei Gelenkproblemen eingesetzt, um Verletzungen oder Erkrankungen wie Arthrose sichtbar zu machen. In der Kardiologie dient das MRT der Untersuchung von Herzkrankheiten, Herzklappenfehlern und Durchblutungsstörungen. Zudem hilft es, Tumoren oder Zysten in inneren Organen wie der Leber, Niere oder Gebärmutter zu erkennen.

Auch im Bauchraum wird das MRT zur Diagnose von Erkrankungen wie Lebererkrankungen oder Veränderungen der Gallenblase und Nieren eingesetzt. Schliesslich wird es genutzt, um Gefässerkrankungen wie Aneurysmen zu untersuchen. Insgesamt ist das MRT ein vielseitiges und effektives Verfahren zur Diagnose, Früh­erkennung und Überwachung zahlreicher Erkrankungen.

Was muss ich vor einer MRI-Untersuchung beachten?

Vor der Untersuchung sollte auf Make-up, Piercings und andere metallische Gegenstände verzichtet werden, da diese das MRI-Gerät beeinflussen können. Auch Implantate, Herzschrittmacher, Stents oder Metallteile im Körper müssen den Radiologen oder der Radiologin vorab mitgeteilt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Für bestimmte Indikationen können auch Kontrastmittel verabreicht werden, um die Bildqualität zu verbessern.

Personen mit Platzangst oder Klaustrophobie sollten dies unbedingt vorab mitteilen – in vielen Fällen helfen bereits Beruhigungsmittel, ein offener Untersuchungsraum oder der Einsatz von Gehörschutz gegen laute Klopfgeräusche im Gerät.

Ist bei einer MRI ein Kontrastmittel notwendig?

Je nach Fragestellung kann bei der MRI-Untersuchung ein Kontrastmittel zum Einsatz kommen. Es wird über eine Vene verabreicht und verbessert die Darstellung bestimmter Strukturen – zum Beispiel von Tumoren, Entzündungsherden oder Blutgefässen. Besonders in der Tumordiagnostik, bei Gefässuntersuchungen oder bei Entzündungen des zentralen Nervensystems liefert die Kontrastmittelgabe wichtige Zusatzinformationen.

Das verwendete Kontrastmittel basiert meist auf Gadolinium, das in der Regel gut verträglich ist und vom Körper schnell wieder ausgeschieden wird. Vorbestehende Nierenerkrankungen sollten vorab jedoch unbedingt abgeklärt werden.