Welche Vorsorgeuntersuchungen sind für Männer wichtig? Wann sollte man sie machen lassen, und was kosten sie?

Männer tendieren leider häufig dazu, Vorsorgeuntersuchungen aus dem Weg zu gehen. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass viele bei dem Wort “Vorsorge” sofort an den (übrigens zu Unrecht) gefürchtete Gang in die Urologie denken.

Natürlich gehört die Prostatakresfrüherkennung zu einer umfassenden Vorsorge dazu. Aber was ist mit Krankheiten, die auch jüngere Männer betreffen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, oder anderen Krebsarten? Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen können all das und mehr im Frühstadium erkennen oder verhindern.

Wer daher seine Männergesundheit regelmässig abklären lässt, reduziert nicht nur das Risiko, überhaupt zu erkranken, sondern steigert im Krankheitsfall auch die Chancen für den Erfolg einer Therapie.

Noch dazu sind Vorsorgeuntersuchungen üblicherweise schmerzfrei und nicht invasiv.

In diesem Artikel erfährst du, welche Vorsorgeuntersuchungen du ab welchem Alter in Anspruch nehmen solltest, wie sie typischerweise ablaufen und für welche die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) die Kosten übernimmt.

Welche Vorsorgeuntersuchungen werden bei Männern ab wann empfohlen?

Vorsorgeuntersuchungen sind nicht nur etwas für Männer jenseits der 45 oder mit erhöhtem Risiko. Auch junge Männer, die sich gesund fühlen, sollten regelmässig zum Check-up gehen. Aber was bedeutet "regelmässig"? Und in welchen Lebensphasen solltest du welche Untersuchungen in Anspruch nehmen? Im Folgenden findest du eine allgemeine Übersicht.

Dabei ist zu beachten, dass die hier aufgeführten Empfehlungen primär für Männer ohne signifikante gesundheitliche Vorgeschichte bestimmt sind. Personen, die aufgrund familiärer Prädispositionen oder anderer Faktoren zu Risikogruppen gehören, könnten sowohl frühere als auch zusätzliche Untersuchungen benötigen.

Wir bitten dich daher, sowohl mit deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin die für dich passenden Vorsorgeuntersuchungen zu besprechen als auch dich eigenständig über deine individuellen Risikofaktoren zu informieren. Beides gehört zu einer ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge dazu.

MRI, eine All-In-One-Vorsorge

Die obigen Jahresangaben sind natürlich Richtwerte. Bei Sorgen oder Symptomen solltest du diese Check-ups auch früher in Anspruch nehmen. Für viele Erkrankungen eignet sich insbesondere das MRT als Vorsorgeuntersuchung. Hierzu zählen eine Vielzahl an Krebserkrankungen (insb. Hodenkrebs, da es dafür noch kein eigenes Screening gibt), Gefässerweiterungen (Aneurysmen) und eine krankhafte Leberverfettung, für die oftmal im Frühstadium keine Symptome bestehen.

Ein MRI-Scan hilft allerdings nicht nur, eine rechtzeitige Behandlung zu ermöglichen. Du erhältst damit auch Klarheit über den eigenen Gesundheitszustand, was deinem psychischen Wohlbefinden zuträglich ist und vor allem die innere Ruhe sicherstellt.

Welche Impfungen sind für Männer sinnvoll?

Neben den oben gelisteten Vorsorgeuntersuchungen – gleich ob du sie einzeln oder gebündelt im MRI in Anspruch nimmst – ist es äusserst wichtig, den eigenen Impfstatus nie aus den Augen zu verlieren. Dabei bezieht sich dieser Artikel nicht auf Reiseimpfungen, obwohl diese ebenfalls von Bedeutung sind, sondern auf Standardimpfungen. Für Männer sind insbesondere folgende relevant (die Liste umfasst einmalige Impfungen und solche, die aufgefrischt werden müssen):

Was erwartet mich bei einer Vorsorgeuntersuchung?

Wenn du überlegst, eine Magnetresonanztomographie (MRI) machen zu lassen, findest du hier alles Wichtige zum Ablauf.

Darüber hinaus erwartet dich bei uns eine entspannende Atmosphäre. Nach unserer Überzeugung sollten MRIs nämlich nicht nur schnell und effizient angefertigt werden. Auch du solltest dich in unserem Service gut aufgehoben fühlen.

Für die wichtigsten Einzel-Check-ups, nämlich den allgemeinen Check-up (oder Check-up 35) sowie die Vorsorgeuntersuchungen für Prostata- und Darmkrebs, stellt dieser Artikel dir im Folgenden die Abläufe vor:

1) Prostatakrebs-Vorsorge

Korrekt durchgeführt dauert die Untersuchung nur kurz, ist schmerzfrei und hat einen hohen medizinischen Erkenntniswert

Was ist die Prostata?

Die Prostata ist eine Drüse, welche die unterhalb der Harnblase sitzt und den oberen Abschnitt der Harnröhre umfasst. Sie produziert hauptsächlich einen Teil deiner Samenflüssigkeit.

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Im Laufe deines Lebens vergrössert sich die Prostata (Prostatavergrösserung), was zu einer Kompression der Harnröhre (Urethra) führen kann. Dadurch wird der Harnfluss beeinträchtigt und es können Symptome wie ein abgeschwächter Urinstrahl oder häufiger Harndrang auftreten. Diese Veränderungen aber sind in der Regel sowohl gutartig als auch behandelbar und unterscheiden sie sich dadurch wesentlich von Prostatakrebs.

Die regelmässige Vorsorgeuntersuchung für die Prostata ist deswegen von entscheidender Bedeutung, da eine frühzeitige Diagnose von Prostatakrebs die Therapieerfolgsaussichten erheblich verbessert. Der Check-up selbst besteht gewöhnlich aus einer Tastuntersuchung und kann auf Wunsch um einen PSA-Test ergänzt werden.

Tastuntersuchung

Nach dem Aufklärungsgespräch wird deine Urologin oder dein Urologe darum bitten, dass du dich auf die Seite legst und entspannst. Dann führt sie oder er einen Zeigefinger in deinen After ein, um die Prostata auf Vergrösserungen, Verhärtungen, Knoten oder anderweitige Veränderungen abzutasten.

Sollte beim Abtasten ein auffälliger Befund entdeckt werden, ist eine Ultraschalluntersuchung der nächste Schritt. Falls sich darin der Verdacht auf Prostatakrebs erhärtet, wird etwas Gewebe aus deiner Prostata entnommen (Biopsie) und zur Untersuchung ins Labor geschickt.

PSA-Test

Ergänzend zur Tastuntersuchung kannst du einen Prostata-Spezifisches-Antigen-Test (PSA-Test) durchführen lassen. Dabei wird dein Blut (nach einfacher Blutabnahme) auf ein Eiweiss untersucht, das in der Prostata gebildet wird. Eine Erhöhung des PSA-Werts kann auf Prostatakrebs hindeuten.

ABER: Eine solche Erhöhung kann unbedenklichere Ursachen haben (bspw. Harnwegsentzündung, Verstopfung oder sogar nur den im Rahmen der Tastuntersuchung ausgeübten Druck).

Das heisst: Der PSA-Test ist zwar ein wichtiges Mittel zur Krebsfrüherkennung, sollte aber unbedingt in Kombination mit anderen Diagnosemethoden (bspw. einem MRI) angewandt werden. Sonst ist die Gefahr einer Falschdiagnose gross und du sorgst dich unter Umständen grundlos.

2) Darmkrebsvorsorge

Ab 50 Jahren sollten Männer regelmässig zum Check-up für Darmkrebs gehen. Das bedeutet, entweder alle zwei Jahre einen Blut-im-Stuhl-Test oder alle zehn Jahre eine Darmspiegelung machen lassen. Dabei ist der Test auf verborgenes Blut im Stuhl weniger invasiv, während eine Darmspiegelung es ermöglicht, Polypen oder Krebs im Darm frühzeitig zu erkennen und ggf. direkt zu entfernen.

Blut-im-Stuhl-Test

Der Ablauf eines Stuhltests ist sehr simpel: Du gibst bei deiner Ärztin oder deinem Arzt eine Stuhlprobe ab. Diese wird dann im Labor auf Blut getestet, das mit blossem Auge nicht zu sehen ist. Falls Blut in der Stuhlprobe nachweisbar sein sollte, kann dies zum Beispiel von gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut (Polypen) oder auch Darmtumoren stammen. Da auch Polypen sich zu Tumoren entwickeln können, ist der Blut-im-Stuhl-Test ein hervorragend einfaches Mittel zur Vorbeugung und Früherkennung von Darmkrebs.

Das in deinem Stuhl festgestellte Blut kann grundsätzlich natürlich andere Ursachen haben, bspw. Hämorrhoiden. Daher wird deine Ärztin oder dein Arzt dir in einem solchen Fall weitere Tests vorschlagen, in der Regel ein MRI oder eine Darmspiegelung.

Darmspiegelung

Eine Darmspiegelung (Koloskopie) bedeutet: Deine Gastroenterologin oder dein Gastroenterologe führt einen, mit einem kleinen Kamera versehenen, Schlauch (Endoskop) über das Rektum in deinen Darm ein. Obwohl das unangenehm klingt, ist die Untersuchung normalerweise völlig schmerzfrei, da hierfür eine leichte Narkose angewandt werden kann.

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Die Kamera überträgt ihre Bilder dann auf einen Bildschirm, auf dem deine Ärztin oder dein Arzt einen Darmkrebs mit hoher Sicherheit erkennen kann. Polypen – gutartige Wucherungen der Schleimhaut – können gleich im Laufe der Untersuchung entfernt werden. Das ist insofern anzuraten, als Polypen in einigen Fällen zu bösartigen Tumoren (Krebs) entarten können.

Für dich Untersuchung muss dein Darm völlig leer sein, damit nichts die Bilder verdeckt. Das heisst: Am Tag vorher und am Tag der Darmspiegel musst du viel trinken und, sofern deine Ärztin oder dein Arzt nichts anderes sagt, auch ein Abführmittel nehmen.

3) Allgemeiner Check-up

Für den allgemeinen Check-up (regelmässig ab 35 Jahren) gibst du in aller Regel ein paar Tage vorher eine Urinprobe ab und lässt dir Blut abnehmen.

Der Urin gibt Aufschluss über eventuelle Nierenprobleme. Der Bluttest gibt Aufschluss über deinen die Blutzuckerspiegel und deine Cholesterinwerte. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass Blutwerte zwar eine zentrale Rolle in der Vorsorge und Überwachung deiner Gesundheit spielen, sie aber weder immer eindeutig noch für jeden Menschen gleich aussagekräftig sind. Individuelle Risikofaktoren wie genetische Prädisposition, Lebensstil und Vorerkrankungen können die Interpretation der Laborergebnisse sehr stark beeinflussen. Deshalb ist das Anamnesegespräch so wichtig.

Bring bitte auch deinen Impfpass zum Check-up mit. Die Überprüfung deines Impfstatus ist Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung.

Sollte dies bisher nicht geschehen sein, wird nun ein umfassendes Anamnesegespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt geführt. Das heisst, ihr redet über deine bisherige Krankengeschichte, über Verletzungen und Operationen, die du vielleicht gehabt hast, über Allergien, Unverträglichkeiten, deine Ernährungsgewohnheiten, Sport, Familienplanung, darüber, welchen Einfluss dein Beruf und deine Hobbys auf deine Gesundheit haben könnten, wieviel und wie gut du schläfst usw. Ausserdem fragt deine Hausärztin oder dein Hausarzt nach deiner Familiengeschichte.

Falls es nicht dein erster Check-up ist, diskutiert ihr relevante Veränderungen seit der letzten Untersuchung.

Danach hört deine Hausärztin oder dein Hausarzt bei dir Herz und Lunge ab tastet deinen Bauch ab und untersucht deine Wirbelsäule. Finden sich hierbei Auffälligkeiten, wird deine Ärztin oder dein Arzt dann eine spezifischere Untersuchung vorschlagen, bspw. eine Röntgenaufnahme, eine Ultraschalluntersuchung oder ein MRI.

Puls- und Blutdruckmessung sind ebenfalls Teil des Gesundheitschecks, da Bluthochdruck einer der grössten Risikofaktoren für Schlaganfälle oder Herzinfarkte ist.

Darüber hinaus prüft ihr deinen Bewegungsapparat, speziell die Reflexe, und untersucht deine Sinnesorgane (Augen, Ohren, etc.).

Im Rahmen der Hautkrebsvorsorge schaut deine Hautärztin oder dein Hautarzt auch nach verdächtigen Muttermalen, die auf Melanome (bösartiger Hautkrebs) hindeuten könnten.

Wie viel kosten Vorsorgeuntersuchungen für Männer?

Die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) in der Schweiz übernimmt die Kosten für zahlreiche systematische Vorsorgeuntersuchungen. Dies beinhaltet den Selbstbehalt, während die jährliche Franchise für solche Untersuchungen nicht anfällt. Zu den abgedeckten Leistungen zählen auch empfohlene Standardimpfungen. Davon abgesehen können die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen bei Männern variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab.

Nicht übernommen werden zusätzliche Untersuchungen ausserhalb der oben beschriebenen zeitlichen Taktung sowie spezielle Reiseimpfungen und prophylaktische reisemedizinische Leistungen wie die Malariaprophylaxe. Einige Untersuchungsmethoden, wie unter anderem das MRI, übernimmt die OKP nur bei medizinischer Notwendigkeit, bspw. wenn du zu einer Risikogruppe gehörst.

Im Rahmen der Prostatakrebsvorsorge ist im Normalfall nur die regelmässige Tastuntersuchung von der OKP abgedeckt. Einen PSA-Test musst du entweder selbst bezahlen oder eine entrechtende Zusatzversicherung abschliessen.

Für die Darmkrebsvorsorge bei Männern zwischen 50 und 69 Jahren übernimmt die OKP die Kosten für Untersuchungen auf Blutspuren im Stuhl alle zwei Jahre oder für Darmspiegelungen alle zehn Jahre. Findet die Untersuchung im Rahmen der kantonalen Früherkennungsprogramme statt, bist du auch hier von der Franchise befreit.

Die Kosten eines MRI werden nur bei medizinischer Notwendigkeit von der OKP übernommen, jedoch nicht zu Präventionszwecken. In diesem Fall kostet dich das in der Schweiz ca. CHF 1’000.- bis 4’500.-, je nach Körperregion und Dauer des Scans. Ausserdem variieren die Kosten, je nachdem ob die Untersuchung mit Kontrastmittel durchgeführt wird oder nicht. Bei Aeon verzichten wir auf den Einsatz von Kontrastmitteln bei MRIs, um das Risiko von Nebenwirkungen und allergischen Reaktionen zu minimieren und eine sicherere Untersuchung für unsere Patienten zu gewährleisten. Wenn mehrere Strukturen untersucht werden (Ganzköper-Scan), kann das MRI auch länger dauern und die Kosten können höher liegen.

Falls du nicht genau weisst, ob ein Gesundheits-Check-up von der OKP übernommen wird oder nicht, sprich vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt oder wende dich direkt an deine Krankenkasse.

Fazit

Vorsorgeuntersuchungen sind medizinisch äusserst empfehlenswert, generell einfach zu bekommen und in der Schweiz zu grossen Teilen von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) bezahlt.

Daher solltest du die verfügbaren Angebote bereits in jungen Jahren nutzen. Es gibt auch noch umfassendere Vorsorgemethoden, wie zum Beispiel Gentests, die dir helfen können, dein Risiko für Demenz oder Arteriosklerose besser abzuschätzen. Eine andere Möglichkeit sind Liquid Biopsies, die Krebserkrankungen früh erkennen können.

Darüber hinaus tragen regelmässige Check-ups nicht nur zum Erhalt deiner physischen Gesundheit bei, sondern fördern auch dein psychisches Wohlbefinden, indem sie Klarheit schaffen. Diffuse Ängste über potenzielle Gesundheitsrisiken werden so zerstreut, gerade wenn vielen Dinge auf einmal abgeklärt werden können.

Falls du Interesse an einer Vorsorge mittels MRI hast, buche gerne eine kostenfreie Beratung bei uns.