Hier erfährst du, was der Unterschied zwischen MRI und CT ist und welche Untersuchung sich wofür am besten eignet.

Die meisten Menschen hatten in ihrem Leben bereits mindestens eine Röntgenuntersuchung – zum Beispiel im Rahmen eines Knochenbruchs oder beim Zahnarzt. Eine Magnetresonanztomographie (kurz: MRT bzw. MRI von engl. “magnetic resonance imaging”) oder eine Computertomographie (kurz: CT) wird seltener gemacht. Daher besteht häufig Unsicherheit, was diese Begriffe eigentlich bedeuten, wofür die dahinterstehenden Untersuchungen gut sind und worin sie sich unterschieden.

Diese Fragen beantwortet unser folgender Artikel und gibt dir am Ende auch unsere Einschätzung an die Hand, welche Untersuchungsmethode sich für welche Erkrankung am besten eignet.

Was sind MRI und CT? – Die Gemeinsamkeiten

MRI und CT sind beides bildgebende Verfahren aus der Radiologie, mit deren Hilfe Krankheiten und Verletzungen diagnostiziert werden können. Beide fertigen Schnittbilder deines Körperinneren an. Für beide Untersuchungen kann dir auch ein Kontrastmittel verabreicht werden, um gewisse Erkrankungen besser zu erkennen. Bei Aeon verzichten wir jedoch darauf, um keine Nebenwirkungen zu riskieren. Außerdem sind unsere MRI-Sequenzen so weit optimiert, dass keine Kontrastmittelgabe nötig ist.

Worin unterscheiden sich MRI und CT?

Die beiden größten Unterschiede zwischen MRI und CT betreffen die Funktionsweise und – damit zusammenhängend – die Strahlenbelastung für Patientinnen und Patienten.

Während die Computertomographie Röntgenstrahlen verwendet, um den menschlichen Körper von innen darzustellen, entstehen die Bilder der Magnetresonanztomographie durch Magnetfelder und Radiowellen. Das heißt, im Gegensatz zu einer CT-Untersuchung gibt es beim MRI keine Strahlungsbelastung.

Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Unterschiede genauer ein.

Ablauf & Funktionsweise

MRI

Eine MRI-Untersuchung ist insgesamt ein unkomplizierter und schmerzfreier Vorgang, der je nach untersuchter Körperregion in der Regel 15-60 Minuten dauert.

Da das MRI mit Magnetfeldern arbeitet, muss vor der Untersuchung jegliches Metall (bspw. Schmuck, Piercings usw.) abgelegt werden. Falls du metallische Implantate (bspw. einen Herzschrittmacher) hast, solltest du das Untersuchungsteam während des Aufklärungsgespräches darüber informieren.

Während der Untersuchung liegst du auf dem Untersuchungstisch innerhalb einer Röhre, dem sogenannten Scanner. Während dieser Scanner Schichtaufnahmen deines Körperinneren aufnimmt, hörst du Klopfgeräusche. Das liegt am ständigen Ein- und Ausschalten der sogenannten Gradientenspulen.

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Adaptation, Quelle

MRI-Bilder entstehen dadurch, dass sich die Protonen der Wasserstoffatome in deinem Körper entlang des starken Magnetfeldes ausrichten und dann von Radiofrequenz-Impulsen kurzzeitig in Schwingung versetzt werden. Mithilfe zusätzlicher kleinerer Magnetfelder, welche die Gradientenspulen in verschiedene Richtungen erzeugen, kann das MRI-Gerät diese Protonenschwingungen in räumliche Bilder übersetzen. Da es für eine derart umfassende Bildgebung natürlich sehr viele solcher kleinen Magnetfeldvarianten braucht, müssen sich die Gradientenspulen häufig abschalten, neu kalibrieren und wieder einschalten. Das erzeugt die Klopfgeräusche.

Du erhältst aber einen Gehörschutz (Kopfhörer, Ohrstöpsel), um diese Geräusche zu dämpfen. Wenn du einen Scan bei Aeon machst, kannst du während deiner MRI-Untersuchung auch Musik hören. Während der Untersuchung, kannst du natürlich auch die ganze Zeit mit unserem Untersuchungsteam sprechen.

Sobald die Untersuchung abgeschlossen ist, wirst du aus dem MRI-Scanner herausgefahren. In der Regel kannst du sofort nach der Untersuchung deine normalen Aktivitäten wieder aufnehmen. Die Bilder werden von deinem Schweizer Radiologen ausgewertet und die Ergebnisse werden dir nach spätestens 72h mitgeteilt.

CT

Ein CT ist für generell unkompliziert und schmerzfrei, sofern kein Kontrastmittel injiziert werden muss. Außerdem nimmt es meistens weniger Zeit in Anspruch als ein MRI, in der Regel zwischen 5-15 min.

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Adaptation, Quelle

Im Gegensatz zum MRI sind auch Metallteile für die Durchführung der Untersuchung kein Problem, da ein CT ja nicht mit Magnetfeldern arbeitet, sondern mit Röntgenstrahlung. Die Röntgenstrahlen durchdringen deinen Körper und werden auf der gegenüberliegenden Seite von Detektoren aufgefangen. Sowohl Röntgenröhre als auch Detektoren rotieren um den Patienten, wodurch viele einzelne Schnittbilder des Körpers aus verschiedenen Winkeln aufgenommen werden. Daraus setzt der Computer dann ein detailliertes 3D-Bild deines Körperinneren zusammen.

Auch beim CT kannst du nach Abschluss der Untersuchung normalerweise sofort wieder deine normalen Aktivitäten aufnehmen und auf die Auswertung der Aufnahmen warten.

Strahlenbelastung

Im Gegensatz zur Computertomographie (CT) und der klassischen Röntgenaufnahme verwendet die Magnetresonanztomographie keine ionisierende Strahlung. Da somit keine Risiken durch Strahlenexposition (z. B. Krebsentstehung) bestehen, ist ein MRI, gerade bei wiederholter Anwendung, auch für Kinder und junge Erwachsene die sicherere Option.

Anwendungsgebiete

Ein CT ist besonders gut geeignet zur Darstellung von Knochenstrukturen. Das heißt, es wird bevorzugt verwendet, um Knochenbrüche (Frakturen), Verkalkungen oder andere knöcherne Erkrankungen zu beurteilen. Außerdem kann es sehr detaillierte Bilder der Lunge liefern und wird daher häufig zur Diagnose von Lungenembolien, Lungenentzündungen und Lungentumoren eingesetzt.

Ein MRI bietet dagegen eine bessere Differenzierung der Weichteile und ist daher ideal für die Darstellung von Rückenmark, Muskeln, Sehnen, Bändern, inneren Organen und Blutgefässen geeignet. Aus diesem Grund lassen sich auch Veränderungen im Weichteilgewebe hervorragend erkennen, insbesondere Entzündungsherde und Tumorerkrankungen.

Falls du mehr dazu wissen möchtest, wann und warum man ein MRI machen sollte, lies gerne in diesem Artikel darüber nach.

Kontrastmittel

Falls Kontrastmittel verwendet werden, kommen bei CT- und MRI jeweils unterschiedliche Präparate zum Einsatz. Das hängt schlicht mit der unterschiedlichen Funktionsweise der Untersuchungen zusammen.

Bei einem CT verwendet man in der Regel iodhaltige Kontrastmittel, weil Iod Röntgenstrahlen stärker absorbiert.

Bei einem MRI enthält das Kontrastmittel meistens Gadolinium.

Die Verwendung von Kontrastmitteln sowohl bei CT- als auch bei MRI-Untersuchungen muss vom behandelnden Arzt oder von der behandelnden Ärztin sorgfältig abgewogen werden. In einigen Fällen kann sie sinnvoll sein, um bestimmte Gewebe oder Strukturen besser darzustellen und spezifische Erkrankungen genauer zu diagnostizieren.

Allerdings können Kontrastmittel auch Nebenwirkungen (bspw. Übelkeit und Kopfschmerzen) verursachen und werden bei schwangeren Patientinnen sowie Patienten mit bekannten Allergien auf das Kontrastmittel oder einer Nierenfunktionsstörung grundsätzlich nicht verwendet.

Wie schon erwähnt, verwenden wir bei aeon kein Kontrastmittel, um keine Nebenwirkungen zu riskieren.

Mehr Informationen zu Kontrastmitteln, findest du hier.

Fazit

Ob du zur Vorsorge eine CT- oder MRI-Untersuchung durchführen solltest, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Eine CT-Untersuchung geht deutlich schneller. Dafür ermöglicht ein MRI, eine Untersuchung ohne Strahlenbelastung. Iodhaltiges Kontrastmittel beim CT belastet die Nieren stärker als Gadolinium beim MRI. Dafür eignet sich ein CT häufig besser bei Metallimplantaten.

Letztlich jedoch kommt es vor allem auf die Frage an, was untersucht werden soll. Als Faustregel kannst du dir merken: Knochen und Lunge – eher CT; Muskeln, Wirbelsäule, innere Organe (außer Lunge) und Blutbahnen – eher MRI.