Erfahre alles über den Einsatz von Kontrastmitteln in der Radiologie. Entdecke die verschiedenen Arten, ihre Anwendungen und möglichen Risiken. Bei aeon verzichten wir auf Kontrastmittel für maximale Sicherheit. Lies mehr über unsere Methoden zur exzellenten Früherkennung ohne Kontrastmittel.

Kontrastmittel können in der Radiologie verwendet werden, um die diagnostische Genauigkeit bei gewissen Untersuchungen und Fragestellungen zu erhöhen. Sie können Radiologen dabei helfen, krankhafte Gewebeveränderungen, wie zum Beispiel Tumore und Entzündungsherde oder Gefäßveränderungen deutlicher sichtbar zu machen. Vor jeder Kontrastmittelgabe wird der Radiologe unter Berücksichtigung des Gesundheitszustands des Patienten und der Art der Bildgebung intensiv abwägen, ob ein Kontrastmittel nötig ist.

Im folgenden Artikel klären wir, was genau Kontrastmittel sind, wie sich sich nach jeweiligem Verfahren unterscheiden und warum wir bei aeon auf Kontrastmittel verzichten.

Was ist ein Kontrastmittel?

Kontrastmittel sind Substanzen, die in der Radiologie verwendet werden, um bestimmte Gewebe und Erkrankungen detaillreicher darzustellen. Sie absorbieren Röntgenstrahlen, beeinflussen die magnetischen Eigenschaften von Geweben oder reflektieren Ultraschallwellen. Allerdings benötigen nicht alle radiologischen Untersuchungen den Einsatz von Kontrastmitteln. In der überwiegenden Mehrzahl ist der Eisatz von Kontrastmitteln unbedenklich. Allerdings sollte ihr Einsatz sorgfälitg abgewogen werden, da auch potentiell lebensbedrohliche Komplikationen auftreten können.

Arten von Kontrastmitteln

Bei Kontrastmitteln wird nach Verabreichungsform und nach Art des Kontrastmittels unterschieden. Bei der Verabreichung unterscheidet man zwischen:

  1. Orale Kontrastmittel: Diese Art der Kontrastmittel wird getrunken und insbesondere für die Bildgebung des Bauchraums und Beckens verwendet.
  2. Intravenöse Injektion: Hierbei erfolgt die Injektion in ein venöses Blutgefäss, meist in die Armvene, ermöglicht eine schnelle Verteilung des Kontrastmittels im Körper. Dies ermöglicht unter anderem die Gefäßdarstellung sowie die Bildgebung innerer Organe.
  3. Intraarterielle Injektion: Hierbei erfolgt die Kontrastmittelgabe über eine Arterie. Dies geschieht zum Beispiel zur Gefäßdarstellung im Rahmen angiographischer Untersuchungen oftmals über die Leistenarterie.
  4. Intrathekale Injektion: Die intrathekale Kontrastmittelgabe erfolgt nur in seltenen Fällen und ausschliesslich bei speziellen Fragestellungen. Die Kontrastmittelgabe erfolgt dabei direkt in den Liquorraum, den Raum um das Rückenmark und Gehirn. Anwendungsfälle sind zum Beispiel die Suche nach Liquorlecks.
  5. Rektale Kontrastmittel: Diese Verabreichungsform wird verwendet, wenn die Kontrastmittelgabe im Rektum oder Dickdarm erforderlich ist, um insbesondere Tumoren, Einengungen des Darmlumens oder entzündliche Veränderungen darzustellen.

Kontrastmittel in bildgebenden Verfahren

Kontrastmittel beim Röntgen und im CT

Bei Patienten, die sich einer Röntgenuntersuchung oder Computertomographie (CT-Untersuchung) unterziehen, kommen Röntgenkontrastmittel zum Einsatz.

Jodhaltige Kontrastmittel

Jodhaltige Kontrastmittel sind die wichtigsten Kontrastmittel für die klassiche Röntgendiagnostik sowie für die fluoroskopische, angiografische und die CT-Bildgebung. Sie können in sämtlichen der oben gennanten Formen appliziert werden. Man unterscheidet ionische von nicht-ionischen Formen.

Ionische Kontrastmittel sind Salze, die sich in wässriger Lösung zu Ionen zerfallen. Sie werden allerdings aufgrund ihres höheren Nebenwirkungsprofils seltener eingesetzt.

Nichtionische Kontrastmittel werden auf Grund ihres geringeren Nebenwirkungsprofil heutzutage deutlich häufiger eingesetzt.

Bariumsulfathaltige Kontrastmittel

Zur Untersuchung des Magen-Darm-Trakts werden Kontrastmittel mit hoher Röntgendichte, wie Bariumsulfat, eingesetzt, da diese Röntgenstrahlen besonders gut absorbieren.

Bariumsulfat-Kontrastmittel werden seit vielen Jahrzehnten verwendet und haben sich als orale Mittel für die gastrointestinale Untersuchung bewährt.

Kontrastmittel im MRI

Gadolinium

Kontrastmittel auf Gadolinium-Basis (GBCA) sind Molekülkomplexe, welche die seltene Erde Gadolinium in Chelatform enthalten. Das freie Gadolinium-Ion ist toxisch und kann daher nicht direkt als Kontrastmittel verwendet werden. Als Chelat-Form jedoch ist Gadolinium jedoch chemisch gebunden und biokompatibel. Ausserdem wird die Gadoliniumverbindung dadurch wasserlöslich und kann injiziert werden.

Bei GBCA unterscheidet man zwischen zwei Arten: den linearen und makrozyklischen Kontrastmitteln. Während lineare Mittel als weniger sicher gelten und von der Europäischen Arzneimittelagentur nur noch in Ausnahmefällen zugelassen werden, gelten makrozyklische Mittel als weniger riskant. Mehrere Studien ergaben, dass insbesondere bei linearen GBCA ein erhöhtes Risiko für Gadolinium-Ablagerungen im Gehirn besteht.

Kontrastmittel im Ultraschall

Auch im Ultraschall (Sonographie) können Kontrastmittel zur besseren Darstellung der untersuchten Gewebe verwendet werden. Dies nennt man CEUS - contrast-enhanced ultrasound. Die am häufigsten eingesetzten Ultraschallkontrastmittel bestehen aus einer Lösung welche winzige gasgefüllte Mikrobläschen enthält. Die Gasbläschen werden durch Ultraschallwellen in Schwingung versetzt und somit sichtbar gemacht. Anders als bei Kontrastmitteln, die im CT oder MRI eingesetzt werden, können Ultraschall-Kontrastmittel über die Atmung ausgeschieden werden, wodurch sie auch bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Schilddrüsenüberfunktion verabreicht werden können.

Was sind mögliche Risiken und Nebenwirkungen bei Kontrastmittel?

Kontrastmittel gelten in der Regel als sicher, allerdings können in seltenen Fällen allergische Reaktionen, Rötungen, Juckreiz oder Übelkeit auftreten. In Ausnahmefällen kann die Kontrastmittelgabe zu einer Schädigung der Nieren oder einer Schilddrüsenüberfunktion führen.

Wichtig zu unterscheiden ist hierbei, dass die Nebenwirkungen je nach Wirkstoff und Verabreichungsart des Kontrastmittels sowie des Gesundheitszustands des Patienten variieren können.

Risiken und Nebenwirkungen bei CT-Kontrastmitteln

Jodhaltige Kontrastmittel können typischerweise zu folgenden Nebenwirkungen führen:

  • Metallisch bitterer Geschmack im Mund
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Wärme-/Kältegefühl
  • Juckreiz
  • Hautausschlag
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hyperthyreose)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hypothyreose)
  • Nierenfunktionsstörung

Lebensbedrohlich Komplikationen sind sehr selten und umfassen Schleimhautschwellungen im Bereich des Rachens, Atemstillstand, Herzrhythmusstörungen oder einen anaphylaktischen Schock.

Risiken und Nebenwirkungen bei Röntgen-Kontrastmitteln

Bariumsulfathaltige Kontrastmittel können zu folgenden Nebenwirkungen führen:

  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen

Lebensbedrohlich Komplikationen sind sehr selten und umfassen Lungenentzündungen und Entzündungen des Bauchfells.

Risiken und Nebenwirkungen bei MRI-Kontrastmitteln

Gadoliniumhaltige Kontrastmittel können zu folgenden Nebenwirkungen führen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Wärme-/Kältegefühl
  • Juckreiz
  • Hautausschlag
  • Nephrogene systemische Fibros: Schwerwiegende Erkrankung der inneren Organe mit insbesondere Funktionsstörung der Nieren

Lebensbedrohlich Komplikationen sind sehr selten und umfassen Schleimhautschwellungen im Bereich des Rachens, Atemstillstand, Herzrhythmusstörungen oder einen anaphylaktischen Schock.

Welche Kontraindikationen gibt es bei der Verwendung von Kontrastmitteln?

Bei vorbekannter oder vermuteter Unverträglichkeit des Kontrastmittels sollte auf eine Gabe verzichtet werden. In jedem Fall sollte Nutzen und Risiko vor einer Kontrastmittelgabe abgewogen werden.

Kontraindikation für Gadolinium

Bei einer stark eingeschränkten Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) oder vorbekannten Kontrastmittelreaktionen sollte möglichst auf Gadolinium als Kontrastmittel verzichtet werden. Eine Kontrastmittelgabe in der Schwangerschaft ist zwar möglich, sollte jedoch unter genauester Prüfung der Notwendigkeit und medizinischen Indikation erfolgen. In einer retrospektiven Studie, welche die Gadoliniumexposition in der Schwangerschaft untersuchte, wurde in der gadoliniumexponierten Gruppe eine erhöhte Inzidenz an rheumatologischen und entzündlichen und Hauterkrankungen, ähnlich der nephrogenen systemischen Fibrose (NSF), beobachtet.

Kontraindikation für Bariumsulfat

Bariumsulfat sollte nicht als Kontrastmittel verwendet werden, bei vorbekannten Unverträglichkeitsreaktion auf das Kontrastmittel im Rahmen vorheriger Untersuchungen. Außerdem sollte zum Beispiel bei entzündlichen Darmerkrankungen, bekannter oder vermuteter Obstruktion (Verschluss) des Darms, sowie Perforation der Darmwand (Loch in der Darmwand) eine Bariumsulfatgabe verzichtet werden.

Kontraindikation für jodhaltige Kontrastmittel

Bei Patienten mit zum Beispiel einer eingeschränkten Nierenfunktion, einer Schilddrüsenüberfunktion, bestimmten Schilddrüsenkarzinomen, bisher nicht abgeklären Schilddrüsenkoten oder einer Überempfindlichkeit gegenüber jodhaltigem Kontrastmittel sollte die Gabe jodhaltiger Kontrastmittel vermieden werdeb bzw. nur nach sorgfältiger Abwägung des Risikos und Nutzens erfolgen. Eine Kontrastmittelgabe in der Schwangerschaft ist zwar möglich, sollte jedoch unter genauester Prüfung der Notwendigkeit und medizinischen Indikation erfolgen.

Ist MRT-Kontrastmittel schädlich für den Körper?

Der Einsatz von Kontrastmitteln hilft Radiologen bei der Interpretation der Bilder und ermöglicht teilweise eine genaurer Beurteilung verschiedener Veränderungen im Körper. Obwohl sie als ausserordentlich sicher gelten, können Kontrastmittel auf Gadoliniumbasis (GBCA) auch Nebenwirkungen haben. Dazu zählen akute allergische Reaktionen, nephrogene systemische Fibrose (NSF) und Gadoliniumablagerungen im Körper. Akute Reaktionen nach der Verabreichung von GBCA sind deutlich seltener als bei jodhaltigen Kontrastmitteln.

Man ging lange davon aus, dass GBCA bei gesunden Menschen vollständig über die Nieren wieder ausgeschieden werden. Studien fanden jedoch heraus, dass Gadolinium noch bis zu Monate oder Jahre nach der Gabe bei einigen Menschen im Körper nachgewiesen werden kann, so zum Beispiel in der Haut, in den Knochen und auch im Gehirn. Unklar ist jedoch, ob und welche Auswirkungen die Speicherung von Gadolinium im Körper hat.

Deshalb verzichten wir bei aeon auf Kontrastmittel

Auf Grund ihrer hohen Genauigkeit ermöglicht die MRI-Bildgebung auch ohne Kontrastimttel die exzellente Früherkennung einer Vielzahl an Erkrankungen. Der Verzicht auf Kontrastmittel in Kombination mit optimal abgestimmten MRI-Sequenzen ermöglicht uns eine Durchführung der Untersuchung mit maximaler Sicherheit und gleichzeitig hoher diagnostischer Aussagekraft.

Falls bei einer Untersuchung ein Befund festgestellt wird, besprechen unsere Experten mit unseren Kunden die Möglichkeit ein MRI mit Kontrastmittel durchzuführen, falls dies notwendig sein sollte.

Fazit

Kontrastmittel werden in der Radiologie eingesetzt, um die Sichtbarkeit bestimmter Strukturen und Geweben im Körper zu verbessern. Sie können bei verschiedenen bildgebenden Verfahren eingesetzt werden, wie z. B. Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRI) und Ultraschall. Kontrastmittel gelten in der Regel als sicher. In seltenen Fällen können jedoch Nebenwirkungen auftreten, wie z. B. allergische Reaktionen, Übelkeit und Erbrechen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder anderen Vorerkrankungen ist die Gabe von Kontrastmitteln besonders sorgfältig abzuwägen. Falls du einen MRI machen möchstest, buche gerne heute eine kostenfreie Beratung bei aeon.