Erfahre, warum eine MRI ohne Strahlung auskommt, welche Strahlendosis bei CT und Röntgen eingesetzt werden und ob Strahlung gefährlich ist.
Die Magnetresonanztomographie (Englisch “magnetic resonance imaging”; MRI) ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem Schnittbilder vom Körperinneren erstellt werden können. Die MRT basiert auf der Ausrichtung und Anregung der Wasserstoffkerne im Körper durch ein Magnetfeld und Radiowellen, wodurch Schnittbilder erzeugt werden. Diese werden durch ein starkes Magnetfeld und Radiowellen manipuliert, wodurch sie Energie absorbieren und wieder abgeben.
Aufgrund seines guten Weichteilkontrastes kann die MRI besonders gut zur Darstellung von Weichteilstrukturen wie Gehirn, Rückenmark, Muskeln, Sehnen und Bändern eingesetzt werden.
In folgendem Artikel klären wir, ob du bei einem MRI Strahlenbelastung ausgesetzt bist und welche Nebenwirkungen gegebenenfalls auftreten können.
Wie hoch ist die Strahlenbelastung bei einer MRI-Untersuchung?
Ein wesentlicher Vorteil der MRT-Untersuchung ist, dass sie keine ionisierende Strahlung verwendet und somit keine Strahlenbelastung verursacht. Dies steht im Gegensatz zu Röntgenuntersuchungen und der Computertomographie (CT), welche beide ionisierende Strahlung verwenden.
Im Gegensatz zum CT-Scanner, der mit Röntgenstrahlen arbeitet, nutzt der MRI-Scanner Elektromagnetismus und Radiowellen. Es besteht aus einem starken Magneten, der zusammen mit Radiowellen die Wasserstoffkerne im Körper manipuliert, um Bilder zu erzeugen.
Strahlendosis bei CT und Röntgen
Im Gegensatz zur MRT, die keine Strahlung nutzt, hängt die Strahlendosis bei CT- und Röntgenuntersuchungen stark von der untersuchten Körperregion und der Technik ab. Bei einer Röntgenuntersuchung ist der Patient in der Regel einer geringeren Strahlendosis ausgesetzt als bei einem CT.
Bei einem CT kann die Strahlenbelastung zwischen 2 und 10 Millisievert (mSv) pro Dosis liegen, je nach Art der CT-Untersuchung und Körperregion. So kann eine Ganzkörper-Computertomographie in Verbindung mit der Tumorsuche eine Strahlendosis von 10 mSv verursachen.
Bei einer Röntgenaufnahme kann die Strahlendosis ebenfalls nach Körperregion variieren. Bei einer Röntgenaufnahme der Hand oder des Fusses beträgt die Strahlendosis weniger als 0,005 mSv pro Dosis (etwa so viel wie die natürliche Strahlung, der man an einem halben Tag ausgesetzt ist), bei einer Röntgenaufnahme des Dickdarms dagegen 6 mSv pro Scan (vergleichbar mit der natürlichen Strahlung, die eine Person in zwei Jahren erhält). Dichtere und dickere Körperregionen, wie der Bauch- oder Brustbereich, benötigen eine höhere Strahlungsintensität, um klare Bilder zu erzeugen. Dünne Strukturen wie die Hand oder der Fuss erfordern weniger Strahlung.
Strahlendosis bei MRI
Da eine MRI-Untersuchung ganz ohne Strahlenbelastung abläuft, kann sie im Gegensatz zum Röntgen oder CT theoretisch beliebig oft wiederholt werden. Ebenso finden Ultraschalluntersuchungen ohne Strahlenbelastung statt.
Kann eine MRI-Untersuchung Nebenwirkungen haben?
Eine MRT-Untersuchung selbst hat in der Regel keine Nebenwirkungen. Das Magnetfeld und die Radiowellen, die bei der Untersuchung verwendet werden, sind für den Menschen harmlos.
In seltenen Fällen kann es bei der MRT-Untersuchung zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Klaustrophobie: Die enge Röhre des MRT-Geräts kann bei manchen Menschen Angstzustände und Beklemmungsgefühle hervorrufen.
- Lärm: Die Klopfgeräusche während der Untersuchung können als unangenehm empfunden werden. Aufgrund dessen bieten wir bei aeon die Möglichkeit, dass während des Scans die Lieblingsmusik über Kopfhörer gehört werden kann.
- Zittern: Das starke Magnetfeld kann bei Menschen mit nicht kompatiblen Implantaten oder Metallgegenständen im Körper Wechselwirkungen hervorrufen, die als Kribbeln oder Unbehagen wahrgenommen werden.
Allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel (Gadolinium), das bei manchen MRT-Untersuchungen verwendet wird, sind ebenfalls selten. Symptome können sein:
- Juckreiz
- Hautausschlag
- Übelkeit
- Schwindel
- In seltenen Fällen schwere allergische Reaktionen wie Atemnot oder Schwellungen im Gesicht
MRT-Kontrastmittel können bei vorbestehenden Erkrankungen wie Allergien, Asthma oder Sichelzellenanämie ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen bergen.
Patienten und Patientinnen, die allergisch oder empfindlich auf Medikamente, Kontrastmittel oder reagieren, sollten den Radiologen oder Techniker vor der geplanten Untersuchung darüber informieren. Mit Kontrastmitteln wird bei präventiven Scans allerdings kaum gearbeitet. Kontrastmittel werden lediglich eingesetzt um Gewebeunterschiede deutlicher darzustellen, die Durchblutung von Gefässen zu bewerten und krankhafte Veränderungen wie Tumore oder Entzündungen präziser sichtbar zu machen, wenn es schon Grund zur Annahme gibt, dass es hier zu pathologischen Veränderungen gekommen ist.
Für wen sind MRI-Untersuchungen nicht geeignet?
Im Gegensatz zu Röntgenuntersuchungen oder CT-Scans verwendet die MRT keine Röntgenstrahlen, daher besteht keine Gefahr einer Strahlenbelastung. Jedoch kann es für bestimmte Personen Einschränkungen geben, die im Vorfeld mit dem Radiologen oder dem Techniker besprochen werden sollten. Dazu zählen Patienten mit:
- Klaustrophobie (Platzangst)
- Bestimmten Implantaten (z. B. Herzschrittmachern, Cochlea-Implantaten)
- Neurostimulatoren
- Metallische Gegenstände (z. B. Piercings)
- Jede andere Art von Metallimplantaten oder Metallsplitter auf Eisenbasis (z. B. im Auge).
Die MRT ist auch kontraindiziert bei Vorhandensein von inneren metallischen Objekten wie chirurgischen Klammern, Stiften, Platten, Schrauben oder Metallnähten.
Unterschied zwischen MRI und Röntgenuntersuchungen
MRI | Röntgen | |
---|---|---|
Physikalisches Prinzip | Emission von elektromagnetischen Wellen | Absorption von Röntgenstrahlen |
Dauer | 20-60 Min. | 2-5 Min. |
Kontrastmittel | Gadolinium | Jod, Bariumsulfat |
Vorteile | - guter Weichteilkontrast |
Die Kernspintomographie und Röntgenuntersuchung unterscheiden sich nicht nur durch die Technologie (keine Strahlung vs. Strahlung), sondern auch durch die Bildgebung. Während beim Röntgen zweidimensionale (2D) Bilder erstellt werden, die bei der Beurteilung von Knochenbrüchen oder Verkalkungen hilfreich sind, liefert das MRI detaillierte 2D- und 3D-Bilder, die eine genauere Beurteilung von Weichteilen, Organen, Muskeln, Bändern und Gelenken ermöglichen.
Durch ihre gute Bildqualität eignet sich die MRI auch zur Untersuchung der weiblichen Brust. Anders als bei der üblichen Mammographie ist ein MRI zwar zeit- und kostenintensiver, aber setzt den Patienten keiner Strahlung aus.
Die Untersuchung beim Röntgen ist in der Regel schnell und dauert nur wenige Minuten. Die MRT-Untersuchung kann länger dauern (30 Minuten bis zu einer Stunde), abhängig von der zu untersuchenden Körperregion und dem Untersuchungsumfang.
Ist die Strahlenbelastung beim Röntgen und CT unbedenklich?
Alle Menschen sind einer natürlichen Strahlenbelastung ausgesetzt, die aus verschiedenen Quellen stammt, wie zum Beispiel aus dem Kosmos, aus der Erde und aus Nahrungsmitteln. Diese natürliche Strahlenbelastung liegt in der Schweiz im Durchschnitt bei etwa 6 mSv pro Jahr. Die höchste Strahlenbelastung wird durch Radon in Wohnräumen verursacht, wobei die Alpen und der Jura am häufigsten betroffen sind.
Medizinische Strahlenexposition
Zusätzlich zur natürlichen Strahlenbelastung kommen Menschen auch durch medizinische Anwendungen wie Röntgenuntersuchungen, CT-Scans und Strahlentherapien mit Strahlung in Kontakt. Die Strahlenbelastung durch medizinische Anwendungen variiert je nach Art der Untersuchung oder Therapie. In der Schweiz liegt die durchschnittliche Strahlenbelastung durch die Bilderzeugung in der Radiologie bei etwa 1,5 mSv pro Jahr.
Risiken der Strahlenexposition
Die Strahlenexposition kann zu verschiedenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, wie zum Beispiel zu Krebs, Erbgutschäden und Organschäden. Das Risiko dieser Beeinträchtigungen steigt mit der Höhe der Strahlenbelastung.
In einer Übersichtsarbeit wird eine durchschnittliche Hintergrundstrahlung durch Radon, komische Strahlung und andere Quellen mit 3 mSv pro Jahr nicht als signifikantes Krebsrisiko angesehen.
Für gängige radiologische Verfahren mit einer effektiven Dosis von 10 mSv (was in etwa einer Computertomographie des Brustkorbs, des Abdomens oder des Beckens entspricht), könnte 1 von 1.000 Personen aufgrund einer solchen Exposition an Krebs erkranken.
Risiko-Nutzen-Abwägung
Vor einer Röntgen- oder CT-Untersuchung ist es ratsam, mit dem behandelnden Arzt über die potenziellen Risiken und den Nutzen der Untersuchung zu sprechen, insbesondere wenn man bereits eine hohe Strahlenexposition hatte oder schwanger ist. In den meisten Fällen überwiegt der Nutzen der medizinischen Bildgebung die Risiken der Strahlenexposition.
Best Practices bei der Strahlendosis in der medizinischen Bildgebung
Es gibt verschiedene internationale Standards und Protokolle, die darauf abzielen, die Strahlendosis bei der medizinischen Bildgebung so gering wie möglich zu halten.
- ALARA-Prinzip: Dies steht für “As Low As Reasonably Achievable”. Es ist das grundlegende Prinzip des Strahlenschutzes und besagt, dass die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung so gering wie möglich gehalten werden sollte, wie dies unter Berücksichtigung der Faktoren Nutzen und Risiko angemessen und praktikabel ist.
- Image Gently: "Image Gently" ist eine internationale Initiative, die sich darauf konzentriert, die Strahlenexposition von Kindern bei bildgebenden Verfahren zu reduzieren, insbesondere bei Röntgenuntersuchungen und CT-Scans. Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, um die Sicherheit von Kindern in der medizinischen Bildgebung zu verbessern, da Kinder aufgrund ihrer empfindlicheren Gewebe einem höheren Risiko durch ionisierende Strahlung ausgesetzt sind.
- Image Wisely: Diese Initiative zielt darauf ab, die Strahlenexposition bei Erwachsenen durch optimierte Protokolle und Aufklärung zu minimieren.
- Dosis-Monitoring: Durch die Optimierung der CT-Protokolle und die Nutzung moderner Dosisspartechniken kann die Strahlenbelastung für Patienten deutlich gesenkt werden. Moderne CT-Scanner (Low-Dose bzw. Ultra-Low-Dose CT-Scanner) ermöglichen eine hohe Bildqualität auch bei niedrigeren Strahlendosen.
- Strahlenschutz: Strahlenschutzvorrichtungen, wie z. B. Bleischürzen oder Gonadenschutz (Schutz der männlichen und weiblichen Keimdrüsen), sollten verwendet werden, um die Strahlenexposition auf empfindliche Organe wie die Augen oder die Augen zu minimieren.
Fazit: Keine Strahlenbelastung bei MRI
Die Magnetresonanztomographie (MRI) birgt im Vergleich zu Röntgen- und CT-Untersuchungen keine Strahlenbelastung. Durch die Nutzung von Elektromagnetismus und Radiowellen bietet die MRI eine sichere Alternative für die Bildgebung von Weichteilstrukturen, Organen, Muskeln, Bändern und Gelenken.
Während Röntgen- und CT-Untersuchungen mit einer Strahlenexposition verbunden sind, können MRI-Scans ohne Bedenken und theoretisch beliebig oft wiederholt werden. Nebenwirkungen bei einer MRT-Untersuchung sind selten und in der Regel mild, wobei einige Patienten unter Klaustrophobie oder allergischen Reaktionen auf Kontrastmittel leiden können.
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