Entdecke den Unterschied zwischen Hard und Soft Plaque und erfahre, welche Art von Plaque ein höheres Risiko für Herzinfarkte birgt und wie du dich schützen kannst.
Was ist Plaque?
Plaque ist eine Ansammlung von Fett, Cholesterin, Kalzium, dem Eiweiss Fibrin und anderen Substanzen, die sich in den Arterienwänden ablagert. Dabei unterscheidet man zwischen instabiler, vulnerabler Plaque (Soft Plaque) und verkalkter, stabiler Plaque (Hard Plaque).
Platzt eine Plaque auf, bilden sich Blutgerinnsel, die zu einer Embolie, Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können. Auch eine chronische Minderdurchblutung, wie bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), kann die Folge sein. Diese Erkrankung ist auch als Schaufensterkrankheit bekannt und betrifft überwiegend die Beinarterien.
Atherosklerose vs. Arteriosklerose
Plaque ist das zentrale Merkmal der Atherosklerose. Die umgangssprachliche Bezeichnung "Arterienverkalkung" ist irreführend, denn bei der Atherosklerose handelt es sich nicht um einfache Kalkablagerungen. Weiters werden die Begriffe “Atherosklerose” und “Arteriosklerose” oftmals verwechselt, obwohl sie genau genommen nicht denselben pathologischen Prozess bezeichnen. Arteriosklerose ist der allgemeine Begriff für die Verhärtung der Arterienwände, während Atherosklerose eine spezifische Form davon ist, die durch Fettablagerungen und Plaquebildung verursacht wird.
Plaque – mehr als nur Kalk
Arteriosklerotische Plaques können Soft Plaque oder Hard Plaque sein und bestehen je nach Art aus einer Mischung von Bindegewebe, Cholesterin, Fettsäuren und Calciumsalzen, die zu einer Verhärtung und Verdickung der Arterienwände führen. Dadurch verlieren die Gefässe ihre Elastizität, was zu Gefässverengungen oder im schlimmsten Fall zu einer Erweiterung (Aneurysma) führen kann.
Gefahren der Plaquebildung
Durch die Plaquebildung kann der Blutfluss zu lebenswichtigen Organen wie Herz und Gehirn beeinträchtigt werden. Unbehandelt kann Atherosklerose zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzversagen führen. Diese Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in der Schweiz.
In diesem Artikel erklären wir, was Plaque ist, worin sich Soft Plaque und Hard Plaque unterscheiden und welches Risiko die atherosklerotischen Plaques für die allgemeine Gesundheit darstellen.
Was ist der Unterschied zwischen Hard Plaque und Soft Plaque?
Soft Plaque | Hard Plaque | |
Zusammensetzung | Hauptsächlich Fett und Cholesterin | Enthält zusätzlich Kalzium, was sie härter macht |
Konsistenz | Instabil und anfällig für Risse oder Brüche | Stabiler und weniger anfällig für Risse als Soft Plaque |
Risiko | Kann plötzlich aufreissen und zur Bildung von Blutgerinnseln führen, die Arterien blockieren und akute Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen können | Kann zwar auch zu einer Verengung der Arterien führen, ist aber weniger wahrscheinlich, dass sie plötzlich reisst und ein akutes Ereignis auslöst |
Hard Plaque
Hard Plaque, auch als verkalkte oder stabile Plaque bezeichnet, ist eine fortgeschrittene Form der Arterienablagerung. Sie entsteht, wenn sich im Laufe der Zeit Kalzium in bereits bestehenden Plaques einlagert. Diese Kalziumablagerungen machen die Plaque hart und unflexibel, ähnlich einer starren Schale.
Obwohl harte Plaques stabiler sind als weiche Plaques und weniger anfällig für plötzliches Aufreissen (Plaqueruptur), stellen sie dennoch ein Risiko dar. Sie können die Arterien zunehmend verengen, den Blutfluss zum Herzmuskel behindern und somit die Sauerstoffversorgung des Herzens beeinträchtigen. Diese fortschreitende Verengung der Herzkranzgefässe wird als koronare Herzkrankheit (KHK) bezeichnet und kann zu Angina pectoris (Brustenge) und im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen.
Soft Plaque
Soft Plaque, im Gegensatz zur stabileren Hard Plaque, stellt eine akute Gefahr dar. Sie besteht hauptsächlich aus Fettablagerungen, Cholesterin und Entzündungszellen. Aufgrund einer dünnen fibrösen Kappe ist diese Plaqueart anfällig für Risse.
Diese Risse können die Bildung von Blutgerinnseln auslösen, die den Blutfluss blockieren und schwerwiegende Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen können. Darüber hinaus wird weiche Plaque mit einem erhöhten Risiko für Aneurysmen in Verbindung gebracht, die gefährliche Ausstülpungen der Gefässwand darstellen.
Welche Art von Plaque führt zu einem höheren Herzinfarktrisiko?
Soft Plaques, auch als vulnerable Plaques bezeichnet, stellen ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte dar. Dies liegt an ihrer spezifischen Zusammensetzung und Struktur:
- Dünne fibröse Kappe: Soft Plaques haben eine instabile äussere Schicht, die den Inhalt der Plaque nicht effektiv schützt.
- Grosser Lipidkern: Sie enthalten einen hohen Anteil an Fett und LDL-Cholesterin, was sie instabil macht. Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel ist einer der Hauptfaktoren für die Entwicklung atherosklerotischer Plaques. Dementsprechend sollten die LDL-Cholesterinwerte regelmässig beobachtet werden.
- Entzündungszellen: Diese umgeben die Plaque und können die fibröse Kappe weiter schwächen.
Wenn die dünne Kappe einreisst, kommt der fetthaltige Inhalt mit dem Blut in Kontakt. Dies löst eine schnelle Blutgerinnung aus, um die „Verletzung“ zu reparieren. Dabei kann sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) bilden, das die Arterie verstopft.
Ist die betroffene Arterie entscheidend für die Blutversorgung des Herzens, führt ein solcher Verschluss zu einem Herzinfarkt. Das Herzmuskelgewebe erhält dann nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe, was zu Schäden oder sogar zum Absterben von Herzmuskelzellen führen kann.
Lange wurde angenommen, dass ausschliesslich weiche oder instabile Plaques für akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich sind. Eine neue Studie legt jedoch nahe, dass auch harte, verkalkte Plaques ein wichtiger Indikator für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein können.
Wie entsteht Plaque?
Die Plaquebildung ist ein schleichender Prozess, der bereits in der Kindheit beginnt und über Jahre hinweg fortschreitet. Anfangs bildet sich meist weiche Plaque, die sich im Laufe der Zeit durch Kalziumeinlagerungen verhärten kann.
Die Bildung von Plaque beginnt mit einer Schädigung der inneren Arterienwand (Endothel), die eine Entzündungsreaktion auslöst. Diese Verletzung zieht bestimmte weisse Blutkörperchen (Monozyten, T-Zellen) an, die in die Gefässwand eindringen. Dort werden sie in sogenannte Schaumzellen umgewandelt, die Cholesterin und Fette aufnehmen. Diese Zellen fördern das Wachstum von glatten Muskelzellen, die für die Elastizität der Arterien verantwortlich sind.
Mit der Zeit sammeln sich Schaumzellen und glatte Muskelzellen an und bilden fleckförmige Ablagerungen, sogenannte Atherome oder Plaques. In späteren Stadien lagert sich Kalzium ein, wodurch die Plaques verhärten und die Gefässwand zusätzlich versteifen.
Plaques treten bevorzugt in mittelgrossen und grossen Arterien auf, insbesondere an Stellen, an denen sich die Gefässe verzweigen oder krümmen.
Risikofaktoren für Plaque
Die Bildung von Plaques wird durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt. Während einige, wie familiäre Vorbelastung oder Alter, nicht beeinflussbar sind, lassen sich viele andere vermeiden, welche zu Gefässveränderungen oder zu Gefässerkrankungen führen:
- Hoher Blutdruck / Bluthochdruck
- Fettstoffwechselstörungen
- Metabolisches Syndrom
- Ungesunder Lebensstil
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- Diabetes mellitus
- Entzündliche Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis oder Schuppenflechte)
Bei Männern steigt das Risiko, Atherosklerose zu entwickeln, ab dem 45. Lebensjahr. Bei Frauen erhöht sich das Risiko ab dem 55. Lebensjahr oder nach den Wechseljahren.
Wie kann man Plaque erkennen?
Zur Diagnose von Plaques kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz, z. B.:
- CT-Koronarkalkmessung: Erfasst Kalkablagerungen in den Herzkranzgefässen.
- MRI-Angiographie: Liefert detaillierte Bilder der Plaquezusammensetzung.
- Ultraschalluntersuchung: Erkennt Gefässverengungen und verminderten Blutstrom durch Ablagerungen z.B. an der Halsschlagader.
- PET-Scan: Zeigt Entzündungen in Gefässwänden und nicht verkalkte Plaques.
Behandlung von Plaque und Atherosklerose
Atherosklerose ist nicht vollständig heilbar, aber ihr Fortschreiten kann verlangsamt werden. Zu den Behandlungsansätzen gehören:
- Lebensstiländerungen: Gesunde Ernährung, Bewegung und Rauchverzicht.
- Medikamente: Statine, Blutdrucksenker und blutverdünnende Mittel.
- Chirurgische Eingriffe: Stent-Einsetzung, Bypass-Operation oder Rotablation.
Fazit: Frühzeitige Erkennung beugt Folgeerkrankungen vor
Plaques, ob weich oder hart, können die Durchblutung erheblich beeinträchtigen und sind zentrale Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine frühzeitige Erkennung und ein gesunder Lebensstil sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und Folgeerkrankungen zu verhindern.
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