Falsch positive oder falsch negative MRI-Befunde können schwerwiegende Auswirkungen haben. Erfahre in diesem Artikel, wie MRI-Fehldiagnosen entstehen und welche Maßnahmen wir ergreifen, um sie zu vermeiden.

Fehldiagnosen in der Magnetresonanztomographie (MRT bzw. MRI) lassen sich nie vollständig ausschließen. Laut einer Studie der Radiological Society of North America treten Diagnosefehler in bildgebenden Verfahren wie MRI, CT oder Röntgen weltweit in etwa 3-5 % der Fälle auf. Dies umfasst sowohl falsch positive als auch falsch negative Befunde und schliesst alle bildgebenden Verfahren der Radiologie mit ein, unter anderem das MRI, die Computertomographie (CR), Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen.

Was ist eine MRI-Fehldiagnose?

Eine MRI-Fehldiagnose entsteht, wenn die Bildaufnahmen nicht korrekt interpretiert werden. Dies kann in folgenden Formen auftreten:

  1. Falsch positiv: Ein unauffälliger Befund wird fälschlicherweise als krankhaft gedeutet. Beispielsweise zeigte eine Studie zur Brustkrebsdiagnostik bei 465 Frauen in 83 % der Fälle fälschlicherweise Brustkrebs an, was durch weitere Tests abgeklärt werden musste.
  2. Falsch negativ: Ein krankhafter Befund bleibt unentdeckt. Dies kann trotz der hohen Sensitivität von MRI-Aufnahmen bei kleinen Tumoren oder bestimmten Läsionen passieren.
  3. Diagnostische Verwechslung: Ein krankhafter Befund wird mit einem anderen verwechselt, z.B. können entzündliche Prozesse ähnliche Signale wie Tumore erzeugen.
  4. Verspätete Diagnose: Eine korrekte Diagnose wird zu spät gestellt, was die Behandlungschancen verschlechtert.
  5. Unzureichende Patientenaufklärung: Wenn Untersuchungsergebnisse nicht klar kommuniziert werden und der Patient keine fundierte Entscheidung treffen kann.

Warum kommt es zu MRI-Fehldiagnosen?

Es gibt mehrere Gründe, weshalb es zu MRI-Fehldiagnosen kommen kann.

Technische Probleme können selbstverständlich die Bildqualität beeinflussen, sind aber eher selten.

Manchmal verursachen auch Bewegungen der Patientin oder des Patienten Ungenauigkeiten in der Aufnahme, oder es gibt andere patientenbedingte Einschränkungen. Beispielsweise kann ein notwendiges Kontrastmittel wegen Gadolinium-Unverträglichkeit nicht gegeben werden. Auch Implantate wie Herzschrittmacher und sonstige Metallteile im Körpersind ein großes Problem für MRI-Scanner, da diese mit starken Magnetfeldern arbeiten. Sofern eine MRI-Untersuchung trotz solcher Metallteile überhaupt möglich ist, können diese dafür sorgen, dass die Aufnahme verzerrt oder nicht ganz an der notwendigen Stelle gemacht werden kann. Das erschwert eine präzise Interpretation.

Grundsätzlich ist es natürlich ebenso möglich, dass die Radiologin oder der Radiologe schlicht zu unerfahren ist, um entweder die richtige Sequenzwahl zu treffen oder komplexe Befunde korrekt zu beurteilen. Gerade in der Schweiz jedoch mit den im europäischen Vergleich hohen Ausbildungs- und Praxisstandards sowie der sehr auf Qualitätssicherung und ständige Fortbildung drängenden Schweizer Gesellschaft für Radiologie (SGR / SSR) ist das keine ernstzunehmende Gefahr.

Wie wahrscheinlich sind MRI-Fehldiagnosen?

Spezifische Statistiken, die ausschließlich MRI-Fehldiagnosen betreffen, sind derzeit nicht verfügbar. Laut globalen Schätzungen liegt die Fehlerquote für bildgebende Verfahren in der Radiologie, einschließlich MRI, bei etwa 3-5 % pro Jahr. Der Wert für MRI könnte niedriger sein, aber in bestimmten Untersuchungen, wie bei der Brustkrebsdiagnostik, wurden deutlich höhere Fehlerraten festgestellt – eine Studie zeigte beispielsweise 83 % falsch positive Befunde.

In der Schweiz wurden laut der Foederatio Medicorum Helveticorum (FMH) in 40 Jahren nur 60 Gutachten zu möglichen Sorgfaltspflichtverletzungen in der Radiologie erstellt, wovon in 16 Fällen eine tatsächliche Verletzung nachgewiesen wurde.

Folgen von MRI-Fehldiagnosen

Fehldiagnosen bei MRI-Untersuchungen führen nicht immer zu Behandlungsfehlern, können jedoch erhebliche negative Folgen haben, selbst wenn sie später korrigiert werden. Besonders bei sensiblen Untersuchungen, wie Ganzkörper-MRIs, sind Folgeuntersuchungen üblich, um Risiken zu minimieren. Falsch positive Befunde können unnötige Tests und Behandlungen auslösen, die wertvolle Zeit und zusätzliche Kosten verursachen, während gleichzeitig eine psychische Belastung durch den Verdacht auf schwere Erkrankungen entsteht. Ebenso können unnötige Behandlungen Risiken bergen, und falsch negative Befunde verzögern oft eine rechtzeitige Behandlung, was die Prognose verschlechtert.

Wie reduziert Aeon das Risiko von Fehldiagnosen?

Bei Aeon minimieren wir Fehldiagnosen durch modernste Technik, standardisierte Prozesse und enge Zusammenarbeit zwischen Spezialisten. Unsere KI-unterstützte Diagnostik und interdisziplinäre Expertenmeinungen sorgen für präzise Ergebnisse.