Wirbelsäule & Bandscheiben
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Medizinisch überprüft:
Dr. Felix Harder
Wirbelsäulen Krankheiten
Wirbelsäulen Krankheiten sind weit verbreitet und können jeden treffen, unabhängig von Alter oder Lebensstil. Von akuten Verletzungen wie Bandscheibenvorfällen oder Frakturen bis hin zu chronischen, degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule und Bandscheiben, die sich im Laufe der Zeit entwickeln, können diese Krankheiten erhebliche Beschwerden verursachen und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränken.
Auch Fehlhaltungen oder angeborene Erkrankungen wie Skoliose können zu Beeinträchtigungen führen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die häufigsten Wirbelsäulenerkrankungen, ihre Ursachen, Symptome und die verschiedenen Behandlungsansätze.
Was sind Wirbelsäulenerkrankungen?
Wirbelsäulenerkrankungen sind Veränderungen in der Struktur und Funktion der Wirbelsäule. Die Wirbelsäule besteht aus 33 Wirbeln, die durch Bandscheiben und Bänder verbunden sind. Dabei können Erkrankungen der Wirbelsäule ganze Bereiche der Wirbelsäule (Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Steissbein) oder einzelne Strukturen wie Wirbelkörper, Spinalnerven, Bänder oder Sehnen betreffen.
Welche Wirbelsäulenerkrankungen gibt es?
Zu den häufigsten Wirbelsäulenerkrankungen gehören Bandscheibenvorfälle, Skoliose, degenerative Veränderungen und Wirbelsäulenfrakturen. Die Inzidenz eines Bandscheibenvorfalls liegt bei etwa 5 bis 20 Fällen pro 1000 Erwachsenen jährlich und tritt am häufigsten bei Menschen zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf, wobei Männer öfter betroffen sind als Frauen. Mit einer Prävalenz von 2-3 % könnten schätzungsweise 160’000 bis 240’000 Personen in der Schweiz von Skoliose betroffen sein, wovon jedoch die meisten Fälle mild sind und keiner Intervention bedürfen.
Häufige Wirbelsäulenerkrankungen
- Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenvorfall entsteht, wenn der Faserring, die äussere Schicht einer Bandscheibe, reisst oder beschädigt wird, wodurch der innere weiche Kern austreten kann. Der ausgetretene Kern kann auf die im Spinalkanal verlaufenden Nervenwurzeln drücken, die sich in der Nähe der Wirbelkörper befinden.
- Degenerative Bandscheibenerkrankung: Mit steigendem Alter verlieren Bandscheiben an Flüssigkeit und Elastizität, wodurch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auftreten können. Eine Verschleisserscheinung der Wirbelsäule ist beispielsweise die Spondylose, die zu einer Abnutzung der Bandscheiben und Gelenke führt. Dies kann zu Knochenauswüchsen (Osteophyten) und letztendlich zur Versteifung führen. Eine Spondylarthrose, auch Facettengelenksarthrose genannt, ist eine weitere degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, bei der der Knorpel in den kleinen Wirbelgelenken (Facettengelenken) abgenutzt wird.
- Diffuse idiopathische skelettale Hyperostose (DISH): Diese Erkrankung verursacht eine Verkalkung und Verknöcherung der Bänder entlang der Wirbelsäule, was zu einer Versteifung führen kann.
- Spinalkanalstenose: Eine Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanals), durch die das Rückenmark und die Nervenwurzeln verlaufen, kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühl und Schwäche führen.
- Wirbelgleiten (Spondylolisthesis): Ein Gleitwirbel entsteht, wenn ein Wirbelkörper über den darunterliegenden Wirbel nach vorne rutscht. Durch diese Verschiebung können Schmerzen entstehen und die Wirbelsäule kann an Instabilität verlieren. In schweren Fällen kann es zu Nervenschädigungen kommen.
- Nervenwurzelkompression: Eine Nervenwurzelkompression kann durch verschiedene Wirbelsäulenerkrankungen hervorgerufen werden. So kann beispielsweise eine Arthrose der Wirbelgelenke durch die Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke zu Knochenwucherungen führen, die die Nervenwurzeln komprimieren können.
- Wirbelkörperkompressionsfraktur: Eine Wirbelkörperkompressionsfraktur ist ein Bruch oder eine Fraktur eines Wirbelkörpers, bei der der Knochen zusammengedrückt wird und an Höhe verliert. Dies führt oft zu einer keilförmigen Verformung des Wirbels.
Weitere wichtige Wirbelsäulenerkrankungen
- Skoliose: Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die oft auch mit einer Rotation der Wirbelkörper einhergeht. Anstatt gerade zu verlaufen, bildet die Wirbelsäule eine S- oder C-förmige Kurve. Skoliose tritt vorrangig im Jugendalter auftritt, wenn die Wirbelsäule schnell wächst.
- Tethered-Cord-Syndrom: Normalerweise bewegt sich das Rückenmark frei innerhalb des Wirbelkanals und kann sich beim Wachstum sowie bei Beugungen und Streckungen anpassen. Beim Tethered-Cord-Syndrom ist das Rückenmark am unteren Ende oder an einer anderen Stelle im Wirbelkanal befestigt und kann sich nicht frei bewegen. Diese Zugbelastung kann zu einer Dehnung der Nervenfasern und zu verschiedenen neurologischen Beeinträchtigungen führen.
- Schmorl-Knötchen: Schmorl-Knötchen sind kleine Einbrüche von Bandscheibengewebe in die Wirbelkörper der Wirbelsäule. Sie entstehen durch eine Schwächung der knorpeligen Deck- und Grundplatten der Wirbelkörper. Ist die Knorpelschicht geschwächt, kann der Druck des Bandscheibenkerns dazu führen, dass dieser durch die Deck- oder Grundplatte bricht und in den Wirbelkörper eindringt.
- Syringomyelie: Syringomyelie ist eine seltene neurologische Erkrankung, bei der sich flüssigkeitsgefüllte Hohlräume (Syrinxen) im Rückenmark bilden. Diese Hohlräume können das Rückenmark und die darin verlaufenden Nervenfasern schädigen
- Bandscheibenvorwölbung: Eine Bandscheibenvorwölbung oder Bandscheibenprotrusion ist eine Veränderung der Bandscheibe, bei der sich der äussere Faserring (Anulus fibrosus) nach aussen wölbt. Dadurch tritt die Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern hervor.
- Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans): Diese chronisch-entzündliche Erkrankung betrifft vor allem die Wirbelsäule und das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk (ISG). Sie führt zu einer fortschreitenden Versteifung, die zunächst im unteren Rücken beginnt und sich nach oben ausbreiten kann.
- Rheumatoide Arthritis: Obwohl primär eine Gelenkerkrankung, kann die rheumatoide Arthritis auch die Wirbelsäule betreffen und zu Versteifungen führen.
Seltene und schwerwiegende Wirbelsäulenerkrankungen
- Wirbelkörpermetastasen
- Rückenmarksmetastasen
- Wirbelkörperhämangiom
- Rückenmarkstumor
- Wirbelkörperfehlbildung
- Knochenzyste der Wirbelsäule
- Myelomalazie
- Wirbelkörpertumoren
- Spinale Raumforderung
- Tarlov-Zyste
- Hyperlordose
- Hyperkyphose
- Knocheninsel der Wirbelsäule
- Knochenmarködem der Wirbelsäule
Welche Ursachen haben Wirbelsäulenerkrankungen?
Die Ursachen von Wirbelsäulenerkrankungen können vielfältig sein. Einer der häufigsten Faktoren ist der natürliche Alterungsprozess, bei dem die Bandscheiben mit der Zeit abnutzen und ihre Elastizität verlieren.
Verletzungen wie Stürze, Unfälle oder Sportverletzungen können ebenfalls zu Wirbelsäulenerkrankungen führen. Darüber hinaus können genetische Faktoren eine Rolle spielen, insbesondere bei Erkrankungen wie Skoliose.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist übermässige Belastung der Wirbelsäule, sei es durch körperliche Arbeit, Übergewicht oder schlechte Körperhaltung.
- Alter: Der natürliche Alterungsprozess führt zu Verschleiss und Abnutzung der Wirbelsäule. Eine häufige Erkrankung, die mit fortgeschrittenem Alter einhergeht, ist Osteoporose, wobei die Wirbel durch den Verlust an Knochendichte brüchiger werden und Wirbelkörperfrakturen entstehen können. Auch die Bandscheiben werden mit zunehmendem Alter abgenutzt.
- Verletzungen: Unfälle, Stürze oder Sportverletzungen können die Wirbelsäule schädigen. Hier kann es beispielsweise zum Bruch eines Wirbelkörpers oder -bogens durch starke Krafteinwirkung wie einen Sturz oder Autounfall kommen.
- Überlastung: Übermässige Belastung der Wirbelsäule durch schwere körperliche Arbeit, Übergewicht oder Fehlhaltungen etwa durch eine schlechte Körperhaltung führen zur schnelleren Abnutzung der Wirbelsäule und Bandscheiben.
- Übergewicht: Zusätzliches Gewicht belastet die Wirbelsäule und beschleunigt den Verschleiss der Facettengelenke (Facettengelenksarthrose), was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann.
- Genetik: Einige Wirbelsäulen Krankheiten haben eine genetische Komponente und können angeboren sein. Dazu gehören beispielsweise Skoliose oder Morbus Scheuermann, eine Wachstumsstörung der Wirbelkörper, die zu einer Verformung der Wirbelsäule führen kann.
- Wirbelbrüche: Schwere Wirbelbrüche können zu einer Instabilität der Wirbelsäule führen, die eine operative Versteifung (Spondylodese) erforderlich machen kann.
- Tumore: Primäre Tumore, die in der Wirbelsäule selbst entstehen, sind selten. Häufiger sind Metastasen, also Tochtergeschwülste von Tumoren aus anderen Körperregionen, die sich in der Wirbelsäule ansiedeln.
Was sind häufige Symptome von Wirbelsäulenerkrankungen?
Wirbelsäulenerkrankungen können eine Vielzahl von Beschwerden verursachen, die je nach Art und Schweregrad der Erkrankung unterschiedlich ausgeprägt sind. Am häufigsten treten Rückenschmerzen auf, die sich von einem leichten Ziehen bis zu starken, stechenden Schmerzen erstrecken können.
Bewegungseinschränkungen und Steifheit der Wirbelsäule sind ebenfalls häufige Anzeichen. In einigen Fällen können Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Muskelschwäche in den Armen oder Beinen auftreten. Diese Symptome können die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Dies sind die häufigsten Symptome für Wirbelsäulenerkrankungen:
Sensorische und motorische Ausfälle
- Rückenschmerzen
- Nackenschmerzen
- Bewegungseinschränkungen
- Ausstrahlende Schmerzen (z. B. Ischiasschmerzen bei einem Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule)
- Steifheit der Wirbelsäule
- Gefühlsstörungen
Neurologische Symptome
- Taubheitsgefühl
- Kribbeln (Parästhesien)
- Muskelschwäche (Paresen)
- Lähmungserscheinungen (Plegien)
- Reflexstörungen
- Schwindel
- Koordinationsstörungen
- Gangstörungen
Weitere Symptome
- Veränderungen der Körperhaltung, z. B. eine verstärkte Krümmung der Wirbelsäule (Kyphose oder Lordose)
- Muskelverspannungen als Reaktion auf Schmerzen
- Blasen- oder Darmfunktionsstörungen
Wie werden Erkrankungen der Wirbelsäule diagnostiziert?
Zur Diagnose von Wirbelsäulenerkrankungen erfolgt eine gründliche Untersuchung und Bewertung der Symptome anhand mehrerer Schritte. Dazu gehören eine umfassende Anamnese, eine körperliche Untersuchung zur Einschätzung der Beweglichkeit der Wirbelsäule sowie bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRI/MRT oder CT-Scans.
Anamnese und körperliche Untersuchung
- Anamnese (Krankengeschichte): In einer detaillierten Anamnese wird die Krankengeschichte des Patienten betrachtet, einschliesslich der Art, Dauer und Intensität der Schmerzen, möglicher Auslöser, früherer Verletzungen oder Erkrankungen sowie familiärer Vorbelastungen.
- Körperliche Untersuchung: Im Rahmen einer umfassenden Untersuchung beurteilt ein Orthopäde oder ein Neurologe Haltung, Beweglichkeit, Muskelkraft und Reflexe. Zudem können spezifische Tests wie der Spurling-Test oder der Lasègue-Test durchgeführt werden, um Nervenschäden oder Instabilitäten zu erkennen.
Bildgebende Verfahren
- Röntgen: Zeigt knöcherne Strukturen und kann Brüche, Fehlstellungen, Abnutzungserscheinungen (Arthrose) oder Anzeichen von Entzündungen aufdecken.
- CT (Computertomographie): Liefert präzise Bilder von Knochen und kann bei Fragestellungen bezüglich der Knochenstruktur, Frakturen oder knöchernen Veränderungen hilfreich sein.
- MRI (Magnetresonanztomographie): Ein MRI ist besonders gut geeignet um Bandscheibenvorfälle, Bandscheibenvorwölbungungen sowie Degenerationen und Risse der Bandscheiben zu erkennen. Auch Nervenkompressionen, Entzündungen oder Verletzungen des Rückenmarks und der Nervenwurzeln können besonders gut dargestellt werden. Weiterhin ist ein MRI sensitiv für entzündliche Veränderungen der Wirbelsäule, wie z.B. Spondylodiszitis (Entzündung von Wirbelkörper und Bandscheibe) oder rheumatologische Erkrankungen. Auch Tumore und Infektionen im Bereich der Wirbelsäule, z. B. Osteomyelitis, können frühzeitig im MRI erkannt werden
Darüber hinaus ist das MRI ist die Methode der Wahl zur Diagnose und Verlaufskontrolle von Multipler Sklerose, die auch die Wirbelsäule betreffen kann.
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Neurologische Untersuchungen
- Klinisch-neurologische Untersuchung: Überprüft die Funktion von Nerven und Rückenmark, z.B. durch Reflexe, Sensibilitätstests (Berührung, Schmerz, Temperatur), Prüfung der Muskelkraft und Koordination.
- Elektrophysiologische Untersuchungen: Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) und der elektrischen Aktivitäten in den Muskeln (Elektromyographie, EMG) können helfen, Nervenschäden und deren Ausmass zu lokalisieren und zu quantifizieren.
Laboruntersuchungen
- Blutuntersuchung: Kann bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen (z.B. Rheumafaktor, Entzündungswerte) oder Infektionen (z.B. Leukozyten) durchgeführt werden.
- Liquoruntersuchung (Lumbalpunktion): In seltenen Fällen kann eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) notwendig sein, um Entzündungen oder Infektionen des zentralen Nervensystems auszuschliessen.
Weitere Untersuchungen
- Knochendichtemessung (Osteodensitometrie): Die Knochendichte kann bei Verdacht auf Osteoporose gemessen werden. Die gängigste Methode ist dabei die DXA-Messung, wobei der Knochenmineralgehalt (BMC) und die Knochenmineraldichte (BMD) an der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkelhals gemessen werden. Weiterhin sind eine quantitative Computertomographie (QCT) oder ein quantitativer Ultraschall (QUS) möglich (letzter jedoch nur zu Screening-Zwecken).
- Myelographie: Bei der Myelographie wird der Rückenmarkskanal und die Nervenwurzeln untersucht. Hierbei wird ein Kontrastmittel in den Liquorraum (den Raum, der das Rückenmark und die Nervenwurzeln umgibt) injiziert. Anschliessend werden Röntgenaufnahmen oder eine Computertomographie (CT) durchgeführt, um mögliche Engstellen oder andere Auffälligkeiten im Rückenmarkskanal zu erkennen. Heutzutage wird sie seltener verwendet, da modernere Verfahren wie die Magnetresonanztomographie in der Regel aussagekräftigere und weniger invasive Ergebnisse liefern.
- Diskographie: Bei einer Diskographie wird ein Kontrastmittel unter Röntgenkontrolle direkt in den Kern einer Bandscheibe injiziert. Anschliessend werden Röntgenbilder oder CT-Aufnahmen gemacht. Die Diskographie ist ein invasives Verfahren und wird heutzutage seltener eingesetzt als früher. Moderne bildgebende Verfahren wie MRI und CT liefern oft ausreichend Informationen über den Zustand der Bandscheiben.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Erkrankungen der Wirbelsäule?
Krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule sollten nicht nur zur Schmerzreduktion, sondern auch zur Verhinderung von Folgeschäden behandelt werden.
In der Regel wird zunächst eine konservative Therapie versucht, die auf Schmerzreduktion, Funktionsverbesserung und Vermeidung weiterer Schäden abzielt. Konservativen Methoden umfassen Medikamenten, Physiotherapie und Injektionen. In einigen Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich sein, um die Wirbelsäule zu stabilisieren oder beschädigtes Gewebe zu reparieren.
Konservative Therapie bei Wirbelsäulenerkrankungen
Orthopädie und Physiotherapie sind meist die ersten Anlaufstellen für die konservative Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen. Dazu gehören Schmerzmittel zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen, die Anwendung von Wärme- oder Kältetherapie zur Entspannung der Muskeln und die Durchführung von Physiotherapieübungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit der Wirbelsäule und des Bewegungsapparates.
Wirbelsäulenchirurgie
In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um Wirbelsäulenerkrankungen zu behandeln und beschädigte oder degenerierte Bandscheiben zu entfernen und durch Implantate zu ersetzen. In schweren Fällen von Skoliose kann eine Operation erforderlich sein, um die Wirbelsäule neu auszurichten und die Krümmung zu korrigieren.
Zu den am häufigsten eingesetzten Techniken gehören:
- Mikrodiskektomie zur Entfernung von Bandscheibenvorfällen
- Erweiterung des Spinalkanals bei Patienten mit Spinalkanalstenose
- Spondylodese (Wirbelsäulenversteifung) beispielsweise nach Frakturen, bei degenerativen Erkrankungen oder bei Skoliose
- Kyphoplastie/Vertebroplastie zur Stabilisierung von Wirbelkörperfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten mit Osteoporose
Prävention von Wirbelsäulenerkrankungen
Zwar lassen sich nicht alle Wirbelsäulenerkrankungen komplett verhindern, insbesondere solche, die genetisch bedingt sind oder durch altersbedingten Verschleiss entstehen, doch gibt es durchaus Möglichkeiten, das Risiko für bestimmte Erkrankungen zu senken und die Wirbelsäule so lange wie möglich gesund zu erhalten:
- Aufrechte Haltung beim Sitzen, Stehen und Heben
- Vermeiden von langem Sitzen
- Ergonomische Büroausstattung und Hilfsmittel am Arbeitsplatz
- Kräftigung der Bauch und Rückenmuskulatur
- Muskeldehnung
- Vermeidung von Übergewicht
- Ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung
- Richtiges Heben von schweren Gegenständen (in die Knie gehen und den Rücken gerade halten)
- Ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D, um die Knochendichte zu erhalten und Osteoporose vorzubeugen
Fazit
Wirbelsäulenerkrankungen können eine erhebliche Belastung darstellen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Um Folgeschäden zu vermeiden, ist es wichtig, eine Veränderung der Wirbelsäule frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.
Viele Erkrankungen der Wirbelsäule lassen sich durch einen gesunden Lebensstil mit regelmässiger Bewegung und ausgewogener Ernährung vermeiden oder zumindest verlangsamen. Besonders wichtig ist dabei die Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur sowie der Vermeidung von Übergewicht und Fehlhaltungen.
Rückenschmerzen oder Sorge um deine Wirbelsäule? Sichere dir jetzt deinen MRI-Scan und erkenne mögliche Veränderungen deiner Wirbelsäule so früh wie möglich.
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